Pettrailing, Sucheinsatz & Co.

Die Ausbildung zum Pettrailer, also zum professionellen Suchhundeführer, der speziell auf das Aufspüren von Haustieren (z. B. entlaufene Hunde oder Katzen) spezialisiert ist, kann variieren.

Grundausbildung:

Diese dauert in der Regel mehrere Wochen bis wenige Monate. Sie umfasst theoretische Inhalte und praktische Übungen, um den Hund und den Hundeführer in die grundlegenden Techniken des Trailens einzuführen.

Fortgeschrittene Ausbildung:

Um Einsatzreife zu erreichen, sind zusätzliche Module notwendig, die mehrere Monate/ Jahre in Anspruch nehmen können. Diese Module vertiefen das Verständnis der Geruchswahrnehmung des Hundes, den Umgang mit schwierigen Situationen und die Arbeit in verschiedenen Umgebungen. Zudem lernen Hund Hund Hundeführer verschiedene tierische Gerüche kennen. Ebenso lernen die Teams Einsatztaktik, den Umgang mit notwenidigem Equipment und viel Fachwissen über das Entlaufverhalten verschiedener Tierarten.

Gesamtdauer:

Insgesamt dauert die Ausbildung ca. 2-3 Jahre.

Die genaue Dauer hängt auch davon ab, wie viel Vorwissen der Hundeführer mitbringt.

Genau wie der Mensch verlieren alle warmblütigen Tiere größere Mengen von Hautschuppen an denen der individuelle Duft des Tieres haftet.

Auf das Auffinden und Verfolgen dieser Partikel werden spezielle Suchhunde ausgebildet (Pettrailer/ Suchhund für Tiere).

Diese verfolgen die Geruchsspur des entlaufenen Tieres.

Auch wenn das Hauptarbeitsfeld der Pettrailer bei entlaufenen Hunden und Katzen liegt, kann prinzipiell, vom Frettchen bis hin zur entlaufenen Kuh, nach fast allen Tieren gesucht werden.
Neben einem entsprechend ausgebildeten Hund, werden weitere Dinge benötigt, um überhaupt in eine Suche gehen zu können. Genau wie beim Mantrailing (man = Mensch, trail = Spur), der in der Rettungshundearbeit angesiedelten Suche nach vermissten Personen, benötigt der Pettrailer einen Referenzgeruch (Geruchsartikel) und einen Punkt, an dem das entlaufene Tier zuletzt gesehen wurde.

Als Referenzgeruch kommen Dinge wie Halsband, Körbchen, Decke, Spielzeug oder andere Dinge, die möglichst nur nach dem zu suchenden Tier riechen, in Frage. Mit diesem Referenzgeruch wird der Pettrailer genau an der Stelle angesetzt, an der das entlaufene Tier zuletzt gesehen wurde.

Wer sich schon mit dem Mantrailing beschäftigt hat und seinen Hund in diese Richtung ausbildet, dem werden sich bis hierhin einige Parallelen auftun.

Leider ist es nicht ganz so einfach, wie es auf den ersten Blick aussieht!

Deshalb möchten wir an dieser Stelle auch ganz ausdrücklich davor warnen, mit einem Hund, der die Tiersuche nicht regelmäßig trainiert, in einen „Einsatz“ zu gehen!

Auch auf Seiten des Hundeführers muss ein tiefes Verständnis für das Verhalten von entlaufenen und flüchtenden Tieren vorhanden sein. Oft treiben Laien, die zwar in guter Absicht aber ohne fundierte Ausbildung in eine Suche gehen, das zu suchende Tier immer weiter vor sich her. Nicht selten führt das dazu, dass das entlaufene Tier, das sich bisher im schützenden Gestrüpp versteckt hatte, plötzlich mitten auf der Bundesstraße steht.

Mit dem Lokalisieren des entlaufenen Tieres ist die Aufgabe längst nicht erledigt. Erst jetzt fängt der schwierigste Teil der Suche an: das entlaufene Tier muss gesichert werden.

Dieses Themenfeld ist so komplex, dass wir hier auf eine ausführliche Betrachtung verzichten wollen. Ansätze sind hier die Handsicherung, das Einrichten und Überwachen von Futterstellen, das Aufstellen von Lebendfallen oder auch in Einzelfällen der Schuss mit dem Narkosepfeil.

Um einen guten Geruchsartikel von deinem Tier zu erstellen, der für Suchhunde verwendet werden kann, solltest du die folgenden Schritte beachten:

  • Einen geeigneten Gegenstand wählen:
    • Nimm ein Kleidungsstück (Mäntelchen, Halsband, Geschirr) oder eine Decke, die dein Tier häufig benutzt hat. Ideal sind Gegenstände, mit denen dein Tier kürzlich und über längere Zeit Kontakt hatte.
    • Achte darauf, dass der Gegenstand nur den Geruch dieses Tieres enthält. Vermeide es, ihn von anderen Menschen oder Tieren berühren zu lassen, um eine Verfälschung des Geruchs zu verhindern.

 

  • Vorbereitung:
    • Wasche deine Hände gründlich, bevor du den Geruchsartikel anfasst, um eine Kontamination zu vermeiden.
    • Verwende Einweghandschuhe oder greife den Gegenstand mit einer sauberen Plastiktüte, um direkten Hautkontakt zu vermeiden.

 

  • Verpackung:
    • Lege den Geruchsartikel sofort in einen sauberen, luftdichten Beutel (z. B. einen Zipper-Beutel).
    • Verschließe den Beutel sorgfältig, damit der Geruch nicht entweicht oder von anderen Gerüchen überlagert wird.

 

  • Kennzeichnung:
    • Beschrifte den Beutel mit dem Namen deines Tieres, dem Datum und weiteren wichtigen Informationen.

 

  • Aufbewahrung:
    • Bewahre den Geruchsartikel an einem kühlen, trockenen Ort auf. Vermeide direkte Sonneneinstrahlung und Hitze, da diese den Geruch schneller verflüchtigen könnten.
    • Wenn du den Artikel über mehrere Tage aufbewahren musst, lege ihn in den Kühlschrank.

 

  • Frische bewahren:
    • Verwende den Geruchsartikel so bald wie möglich, da der Geruch mit der Zeit an Intensität verliert.

Wenn du diese Schritte befolgst, stellst du sicher, dass der Geruchsartikel für die Suchhunde optimal geeignet ist.

Um dein Tier suchen zu können, benötigen wir einen Referenzgeruch. In der Regel erstellen wir vor Ort davon Geruchskopien, damit nicht der einzig gute Geruchsartikel durch unsere Hunde kontaminiert wird. Mit diesem Geruchsartikel starten wir die Suche am letzten Sichtungspunkt. Einer unserer Suchhelfer begleitet in der Regel die Suche und gibt Hinweise zum Verhalten während der Suche. Unsere Suchhunde verfolgen immer die frischeste Spur. An jeder Kreuzung/Gabelung entscheidet der Hund, wo es weitergeht. Im besten Fall (sofern immobil) finden wir das gesuchte Tier. Oftmals können wir aber auch nur ein Aufenthaltsgebiet eingrenzen. In diesem Fall ist der Sucheinsatz ein wichtiges Puzzelteil zur Sicherung des entlaufenen Tieres.

Hiernoch ein paar Facts:

  • Während des Einsatzes bitte nicht laut nach dem gesuchten Tier rufen!
  • Die Suche bitte nur mit einer, max. zwei Personen begleiten.
  • Achte auf die Anweisungen des Suchhelfers!
  • Festes Schuhwerk und reißfeste Kleidung auf der Suche tragen.
  • Bei einer Suche in den Abendstunden ist eine Taschenlampe unerlässlich.
  • Sorge ggf. für Zecken- und Mückenschutz.
  • Ggf. solltest du dich mit Essen und Trinken ausrüsten.
  • Je nach Anzahl der Suchhunde und Suchgebiet kann eine Suche mehrere Stunden dauern.
  • Die individuelle Suchzeit hängt vom Suchhund, vom Wetter und vielen weiteren Faktoren ab, richte dich ggf. auf Pausen ein.
  • Nicht immer endet der Einsatz auch mit dem Fund des Tieres. Gefunden werden kann i.d.R. nur, wenn das Tier immobil ist. Der Erfolg eines Einsatzes kann sich daher nicht an einem Direktfund bemessen.
  • Unsere Suchhunde sind keine Maschinen! Ihr Wohlergehen steht für uns an oberster Stelle und Eigensicherung geht un jedem Fall vor.

Vor jedem Sucheinsatz sind die erforderlichen Genehmigungen einzuholen. Sollte dein Tier im Bereich von Grünflächen, Wäldern oder Feldern entlaufen sein, ist es zudem notwendig, die Erlaubnis der zuständigen Eigentümer sowie des Jagdpächters und/oder des Försters einzuholen. Auch wenn unsere Suchhunde an der Leine arbeiten, ähnelt der Suchvorgang stark einem Jagdverhalten. Da wir eng mit den zuständigen Behörden zusammenarbeiten und auf deren Kooperation angewiesen sind, hat sich diese Vorgehensweise als effektiv und zuverlässig erwiesen.

Darüber hinaus ist es wichtig, das Betreten fremder Felder vorab genehmigen zu lassen, um Sachbeschädigungen zu vermeiden, die durch das Durchstreifen entstehen können.

Rund um Hund, Katze & Co.

während sie beim Menschen nur etwa 5 cm² umfasst. Hunde haben bis zu 220 Millionen Geruchsrezeptoren in der Nase, während Menschen nur etwa 5 Millionen haben. Das macht Hunde zu außergewöhnlich guten Spürhunden, die selbst feinste Gerüche aufspüren können.

Zum Vergleich: Menschen können nur Geräusche bis etwa 20 kHz hören. Diese feine Hörfähigkeit hilft Katzen, hohe Frequenzen wie das Geräusch von Mäusen oder Vögeln zu erfassen.

was ihnen ermöglicht, Gerüche äußerst effizient aufzunehmen und zu verarbeiten. Die Nasenlöcher eines Hundes sind unabhängig voneinander beweglich. Das erlaubt es ihnen, Gerüche aus verschiedenen Richtungen gleichzeitig zu analysieren und besser zu unterscheiden. Während der Suche können Hunde fiebern, da sie ihre Körpertemperatur erhöhen, um ihre Leistungsfähigkeit und Konzentration zu steigern.

Sie sind tief in der Haut verankert und können selbst kleinste Veränderungen in der Umgebung wahrnehmen. Das hilft Katzen, sich in dunklen oder engen Räumen zurechtzufinden und ihre Umgebung zu erkunden.