Am Mittwoch erlebte der Zoo Dortmund eine Aufregung, die niemand erwartet hatte: Zwei Stachelschweine, Barry und Wilma, konnten entwischen, weil versehentlich die Tür ihres Geheges offen stand. Barry wurde schnell gefunden und ins Gehege zurückgebracht, doch Wilma blieb verschwunden. In dieser kritischen Situation wurden wir mittags kontaktiert, um bei der Suche nach Wilma zu helfen.
Am Abend machten sich drei unserer Teams auf den Weg in den Zoo. Die Hitze des Tages forderte uns heraus, da wir wussten, dass jede Suchphase kurz gehalten werden musste, um unsere Hunde nicht zu überlasten. Es war zudem eine Herausforderung, einen geeigneten Geruchsartikel zu finden. Schließlich entnahmen wir mittels Kompressen den Geruch aus einer Baumhöhle, in der Wilma immer frisst. Unsere Hunde schlossen dann nacheinander Barry aus, denn auch sein Geruch hing ja an dem Geruchsartikel. Wir waren zuversichtlich, dass die Kontaminierung durch die Tierpfleger kein Problem darstellen würden, denn der Geruch des Stachelschweines würde einfach interessanter sein. So war es dann auch und der eigentliche Einsatz begann.
Zuerst startete Leni aus dem Geruchs-Pool an der Tür, durch die Wilma entwischt war. Gewissenhaft und zuverlässig arbeitete sie sich aus dem Pool und folgte der Spur bis zur nahegelegenen Baustelle. Danach war Milka an der Reihe. Sie bestätigte den Weg, den Leni genommen hatte, und kreiste einen Bereich rund um die Baustelle ein, checkte dort einige Vestecke. Wir mussten sehr vorsichtig sein, denn neben Baugeräten gab es jede Menge Stolperfallen und Hindernisse. Auch ein tiefer Graben befand sich auf dem Gelände. Aufgrund der hohen Temperaturen brachen wir auch diese Suche ab, als Milka sichtlich erschöpft war.
Schließlich ging Lani an den Start. Mit ihr schlossen wir erst einige Bereiche aus und versuchten dann, den eingegrenzten Bereich noch weiter zu verkleinern. Ein Blick auf die Karte zeigte dann ein eindeutiges Ergebnis. Wir empfahlen, vom eingegrenzten Gebiet Geruchs-Schleppen zum Gehege zu ziehen. Leider tauchte Wilma in der Nacht nicht auf.
Am nächsten Tag zeigte eine erneute Suche der Pfleger, dass unsere Hunde hervorragend gearbeitet hatten: Sie fanden zwei Stacheln von Wilma im Bereich der Baustelle. Leider war Wilma inzwischen weitergelaufen und befand sich am Abend bereits außerhalb des Zoos. Die Polizei versuchte, sie zu sichern, jedoch ohne Erfolg.
Wir standen weiterhin auf Abruf, um ggf. mit den Hunden erneut in die Suche zu gehen. In dieser Situation stellten wir den Kontakt zur Dogman Tierhilfe her, denn oft werden entlaufene Tiere von den Suchhunden aufgeschreckt, so dass der Versuch der Sicherung mittels Lebendfalle vorzuziehen war. Nach einer erneuten Sichtung in der Nacht in den Gärten in einem angrenzenden Wohngebiet, handelte die Dogman Tierhilfe e.V. wiedereinmal sehr schnell und professionell. Schnell wurde eine Futterspur mit Obst gezogen und schließlich konnte Wilma mit der Lebendfalle gesichert werden. Wilma wurde zurück zur Barry ins Gehege gebracht, wo sie schon sehnsüchtig erwartet wurde. Was für ein Happy End!
Und wieder einmal trug die großartige Zusammenarbeit Früchte.
Wir danken dem Zoo Dortmund für das entgegengebrachte Vertrauen und der Dogman Tierhilfe e.V. für die professionelle gute Zusammenarbeit. Wir sind sehr stolz auf die Arbeit unserer Hunde, die wieder einmal gezeigt haben, wie wertvoll ihre Arbeit ist.